Ein von L. Bloomfield analysierter Text {T1Q Bloomfield 1917} wurde 2005 einer philippinischen Schülerin vorgelegt mit der Bitte, ihn in ihrer eigenen Sprache neu zu fassen. Die Schülerin besucht in Lipa, Batangas eine öffentliche Grundschule und hat im 4. Schuljahr gut-durchschnittliche Leistungen.
Ein Vergleich beider Texte (Daten siehe {W Unggoy}) zeigt in erster Linie Unterschiede in der Wortwahl. Wendungen, die als Sinaunang Tagalog = 'veraltetes Tagalog' angesehen werden, sind ersetzt.
Es ist beinahe unmöglich, aus der geringen Anzahl der Sätze Schlüsse über den Wandel in der Syntax zu ziehen. In zwei Fällen wurde die nicht-kanonische Reihenfolge durch eine kanonische Konstruktion ersetzt {T12 2.2}. Ein Aktiv-Verb wurde durch Passiv ersetzt und ein kanonischer Satz durch einen Subjekt-Interklit {T10 6.2}. Eine Verb-Flexionsform ist durch den Wortstamm ersetzt worden {T7-6 6.3}.
Keiner der beiden Texte enthält englische Lehn- oder Fremdwörter.
Eine Ursache für die Abweichungen ist der Unterschied zwischen Tagalog 1917 und Filipino 2005. Der Bloomfield Text kann als literarisch bearbeitet bezeichnet werden, während die Schülerin vermutlich ihre Aufgabe wie eine alltägliche Hausaufgabe betrachtet hat. Da der Schülerin der alte Text bei ihrer Arbeit vorlag, mag sie Wendungen übernommen haben, die bei freierer Gestaltung anders gestaltet worden wären.
Wir möchten betonen, dass wir hier eine Vorstudie mit großer Unsicherheit in den Schlussfolgerungen vorlegen.
Die filipinische Sprache von Armin Möller http://www.germanlipa.de/filipino/unt_1917_2005 18. April 2010 |