Anmerkungen zu
Projekt Thomas oder die Sprache der Philippinen

Armin Möller, Lipa, Philippinen. Februar 2003


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Hundert Jahre Projekt Thomas in den Philippinen

2. Sprachen in den Philippinen vor Projekt Thomas
3. Sprachen in den Philippinen nach einhundert Jahren Projekt Thomas

4. Auswirkungen des Projektes Thomas auf die Schülerleistungen
5. Gesellschaftliche Auswirkungen des Projektes Thomas
6. Wirtschaftliche Auswirkungen des Projektes Thomas
7. Kulturelle Auswirkungen des Projektes Thomas

8. Eine Bewertung nach 100 Jahren Projekt Thomas
9. Die Nutznießer von Projekt Thomas
10. Die Benachteiligten von Projekt Thomas
11. Gewinner und Verlierer bei Projekt Thomas

12. Argumente für die Weiterführung von Projekt Thomas
13. Projekt Wika statt Projekt Thomas
14. Deutschland und Projekt Wika





1. Hundert Jahre Projekt Thomas in den Philippinen

{101}
Der Name "Thomaner" bzw. "Thomasianer" kommt nicht von der bereits im Jahre 1611 von spanischen Priestern gegründeten Universität von Santo Tomas in Manila.

{102}
Ein kurzer Abriss der philippinischen Geschichte wird in "Philippinische Geschichte" gegeben (in deutscher Sprache).


2. Sprachen in den Philippinen vor Projekt Thomas

{201}
Ein Abriss der Sprachentwicklung in den Philippinen wird in dem Aufsatz "Sprache und Gesellschaft in den Philippinen" gegeben, der sich jedoch weitgehend mit den Ausführungen hier überschneidet.

{202}
Die westliche Gruppe der austronesischhen Sprachfamilie ist in Südostasien beheimatet. Zu ihr gehören Javanisch, Malaysisch (Bahasa Melayu, die Nationalsprache Malaysias), Indonesisch (Bahasa Indonesia, der neuen Nationalsprache Indonesiens), Sundanesisch und die meisten philippinischen Sprachen (darunter Tagalog und das heutige Filipino).


3. Sprachen in den Philippinen nach einhundert Jahren Projekt Thomas

Anmerkung 3.1.

Zu den Namen des Landes, der Bewohner und der Sprache folgende Anmerkung:
1543 gab der spanische Eroberer Ruy Lopez de Villobos dem Lande den Namen "Las Islas Filipinas", benannt nach dem damaligen spanischen Kronprinzen, dem späteren König Philipp II. von Spanien (Regierungszeit 1566-98). Der italienische Kartograf G. Ramusio erwähnt das Wort Philippinen erstmalig 1554 auf einer Seekarte.

Die spanische Schreibweise ist "Felipe", daher werden im Spanischen die Wörter "Filipino" usw. verwendet. Da das ursprüngliche Tagalog keinen Laut und Buchstaben "F" kennt, erfolgte die Abwandlung zu "Pilipino" usw. Der Name der Sprache wurde jedoch später offiziell in "Filipino" geändert (so wird sie in der philippinischen Verfassung sowohl im englischsprachigen als auch im filipinischen Text benannt). Wir benutzen daher im Deutschen die zwei Adjektive "philippinisch" (wenn wir uns auf das Land im allgemeinen beziehen) und "filipinisch" (wenn ausschließlich auf die Sprache bezogen wird).

Die Philippinen sind jetzt eines der wenigen Länder in Asien, die ihren kolonialen Namen behalten haben.

Anmerkung 3.2.

Wir haben im Internet Die filipinische Sprache zusammengestellt, die einen kurzen Abriss der Grammatik, ein filipinisch-deutsches Wörterbuch und eine deutsch-filipinischen Suchwörterliste enthält. Ein kleines Wörterbuch vollständig in Filipino ist in Bearbeitung.

Zu den Unterschieden von Filipino und europäischen Sprachen: Besonders auffällig sind der häufige Gebrauch von Passivsätzen und die abweichende Reihenfolge der Hauptsatzglieder.


4. Auswirkungen des Projektes Thomas auf die Schülerleistungen


5. Gesellschaftliche Auswirkungen des Projektes Thomas

Anmerkung 5.1.

Der Verfasser beschäftigt sich seit längerer Zeit mit dem Phänomen der Korruption in Entwicklungsländern. Er hat seine Gedanken (verständlicherweise unter einem anderen Namen) über dieses Thema dargelegt, ist aber noch nicht zu einem abschließendem Ergebnis gekommen.


6. Wirtschaftliche Auswirkungen des Projektes Thomas

Anmerkung 6.1.

Die Nachbarländer der Philippinen
Land Entfernung
km (*1)
Größe
1000 km2
Bevölkerung
Mln. Ew.
B.-Dichte
Ew./km2
Sozialprodukt
USD (*2)

Philippinen-300802704 100

Malaysia50 (2400)32020608 200
Taiwan150 (1100)362260022 600
Indonesien250 (2800)1 900200110 3 000
Brunei360 (1300)60.350?
China600 (2800)9 6001 300140 4 300
Hongkong750 (1100)166 00025 600
Japan900 (3000)380125270 27 100
Vietnam900 (1800)330802402 100
Kampuchea1100 (1700)1801040?
Laos1200 (1900)240520?
Thailand1400 (2000)510651306 600
Korea1500 (2700)1004545018 100
Singapur1600 (2400)1.232 500 23 200

USA15 0009 2002803034 900
Deutschland9 0003608023025 700

(*1) = Kürzeste Entfernung von Küste zu Küste. In Klammern: Entfernung von Hauptstadt zu Hauptstadt.
(2*) = Bruttoinlandsprodukt 2001 je Einwohner, kaufkraftbereinigt.


7. Kulturelle Auswirkungen des Projektes Thomas


8. Eine Bewertung von 100 Jahren Projekt Thomas


9. Die Nutznießer von Projekt Thomas

Anmerkung 9.1.

Geldwäsche wird straffrei gestellt, wenn sie von Kandidaten für politische Ämter in Zusammenhang mit der Wahlfinanzierung begangen wird. Das bringt den Gesetzgeber jetzt unter Zugzwang, da die Philippinen andererseits die internationalen Anti-Geldwäsche-Standards erfüllen möchten, um weiterhin am internationalen Finanzsystem angeschlossen zu bleiben.


10. Die Benachteiligten von Projekt Thomas


11. Gewinner und Verlierer bei Projekt Thomas


12. Argumente für die Weiterführung von Projekt Thomas


13. Projekt Wika statt Projekt Thomas

Anmerkung 13.1.

Interessant ist die Schaffung der indonesischen Nationalsprache Bahasa Indonesia in den letzten 50 Jahren. Diese Erfahrung zeigt, dass man in einem nachkolonialen Land mit großer regionaler Vielfalt (Indonesien hat 13 000 Inseln, die Philippinen "nur" 7 000) eine Nationalsprache einführen kann. Die Sprache hat die entsprechenden Ausdrucksformen für das moderne Leben gefunden und ist im ganzen Land akzepiert. Besonders naheligend ist, dass die indonesische Erfahrung für die Philippinen nutzbar gemacht wird, da beide Länder benachbart sind und beide Sprachen der indonesischen Sprachenfamilie angehören. Leider können wir hier keinen Beitrag leisten, da wir keine näheren Kenntnisse dieser Sprache haben. Bezeichnenderweise wird in den Philippinen beinahe kein Interesse an diesem Nachbarland gezeigt.

Soweit uns bekannt ist, hat die frühere Kolonialmacht Niederlande in Indonesien die Einführung der Nationalsprache aktiv unterstützt. In diesem unterscheidet sich das indonesische Beispiel von den Philippinen.


14. Deutschland und Projekt Wika

Anmerkung 14.1.

Filipino hat eine große Anzahl von Vor- und Nachsilben, die in strengen Regeln zur Kennzeichnung der Tempora (und z.T. auch der Numeri) dienen. Offenbar hat Indonesisch das nicht. Die Herkunft dieser komplizierten Strukturen im Filipino wäre möglicherweise ein interessantes Thema für sprachgeschchichtliche Untersuchungen.


15. Nachwort: Der Verfasser und die Sprachen

Anmerkung 15.1.: Persönliche Daten des Verfassers

Armin Möller wurde 1939 in Dresden geboren. Nach Schulbesuch in Dresden (DDR) und Heilbronn (BRD) studierte er Physik an den Universitäten Tübingen, Hamburg und Heidelberg. Nach einigen Jahren Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter promovierte er zum Dr. rer. nat. in Heidelberg. Viele Jahre arbeitete er im Philips Konzern in Deutschland, Holland und zuletzt in Manila als General Manager des Halbleiterwerkes. Während dieser Zeit war er für zwei Jahre Präsident von SEIFI, dem Verband der philippinischen Halbleiterindustrie (wichtigste Exportindustrie der Philippinen). 1993 schied Armin Möller bei Philips aus, um für einige Jahre einen kleine Werkzeugbaufirma aufzubauen und zu leiten.

Mit seiner deutschen Ehefrau lebt er heute in Lipa, Batangas, einer philippinischen Mittelstadt etwa 80 km südlich von der Hauptstadt Manila. Es war dort möglich, ein Leben in zivilisierter Umgebung (Strom, Wasser, Telefon, Internet, feste Straßen usw.) aufzubauen, aber trotzdem inmitten der Philippinen und nicht in einem Ausländer-Getto zu leben.


Ende der Anmerkungen